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Benefizkonzerte ­- Danke!

Wir blicken auf zwei besondere Be­nefizkonzerte zugunsten des "Vereins zur Rettung kirchlicher Baudenkmäler zu Gundorf" zurück.

Zum ersten Konzert: Da gibt es doch diese zwei Ameisen mit großen und dann schnell verworfenen Plänen einer Australienreise, oder Bim und Bam, die zwei Glockentöne, deren Liebe nicht zueinander passt, oder den Globus, der im Hinterteil seinen Verstand sucht. Diese Ge­dichte und viele mehr von Christian Morgenstern und Joachim Ringel­natz erlebten die österlich freudig gestimmten Zuhörer in unserer Gun­dorfer Kirche am 6. April unter dem Titel "Ich bin so knallvergnügt er­ wacht". Im Wechsel sang der Leipz­iger Fotograf und Leiter des Peregrinus-Chores Martin Weicker seine eigenen Vertonungen und rezi­tierte die Berliner Journalistin Hele­na Werhahn ausgewählte Gedichte. Sie bot diese wunderbaren Texte so unaufgeregt erfrischend dar, dass diese wie eine notwendige Alltags­kunst erschienen. Und das sind sie auch, denn beide Dichter, deren Le­ben durch so viele Schicksalsschläge gekennzeichnet waren, betrachteten die Welt trotz allem mit einem sehr freundlichen Blick und sendeten ihren Witz meist zugunsten der Benachteiligten aus. Wahrscheinlich empfindet man die Reime deshalb als so tröstlich. Diesen Reiz der Texte fing Martin Weicker mit sei­nen Kompositionen geschickt ein und wusste sie spaßhaft zu präsen­tieren. Für die musikalische Umrah­mung sorgten Bettina Relke am Klavier und Michael Heuer an der Violine. Für einige Besucher dieses Benefizkonzertes war es die erste Begegnung mit Ringelnatz und Morgenstern, so dass sich dieses schöne Programm in mehrfacher Richtung gelohnt hat.

Das zweite Konzert, auf welches wir zurückblicken dürfen, fand am 4. Mai in unserer ebenfalls gut gefüll­ten Gundorfer Kirche statt. Der jun­ge ungarische Cellist Péter Szakács, Student der Leipziger Musikhoch­ schule in der Klasse von Frau Prof. Veronika Wilhelm, trat mit seinem zweiteiligen Programm "Bach und Kodály" auf. Souverän präsentierte er die anspruchsvolle "Cellosuite in c­-Moll" von J. S. Bach. In einer an­ schließenden Pause stimmte er zwei der vier Cellosaiten um, denn die "Sonate für Violoncello op.8" von Zoltán Kodály wäre sonst nicht zu spielen gewesen. Nun erklang eine Musik, die den meisten Gästen un­bekannt war, aber ziemlich rasch für freudiges Erstaunen und Begeiste­rung sorgte. Durch sein kraftvolles Spiel ließ Péter Szakács jeden der Sätze mit einem anderen sehr stim­mungsvollen Charakter erklingen, so dass der Fantasie beim Zuhören keine Grenzen gesetzt waren. Beide Stücke gehören zu den Perlen der Celloliteratur und es war uns eine große Freude, diesen schönen Mu­sikabend erleben zu dürfen.

Für die freundlich gegebenen Spen­den anlässlich beider Konzerte bedanken wir uns sehr herzlich.

Sie werden der Sanierung der Pfarr­scheune zugute kommen.

Bettine Relke