Diese Hildesheimer!
Seit über dreißig Jahren gibt es eine Partnerschaft zwischen der Gemeinde in Hildesheim und der Gundorfer Kirchgemeinde. Als es damals begann, herrschten noch ganz andere Verhältnisse im geteilten Deutschland. Doch in beiden Gemeinden gab es Christen, die wollten solche Grenzen in der Gemeinde Jesu Christi nicht gelten lassen.
Ein seltsamer Anlass gab den Anstoß zu dem Versuch eine solche Bindung herzustellen. Und diese Verbindung hat bis heute gehalten. Regelmäßige Treffen in den Orten, oder auf halber Strecke dazwischen, bildeten eine solide Grundlage.
Diese Grundlage ist der Auftrag, den unser Herr seinen Gliedern gegeben hat: „Gehet hin in alle Welt und lehret die Völker ..."
Die Kirche in der damaligen DDR stand unter einem gewissen Druck bei der Ausübung dieses Auftrags. In Hildesheim war man in dieser Hinsicht sehr hellhörig und aufmerksam. Nun bot sich eine Gelegenheit auf diesem Gebiet tätig zu werden, und diese Gelegenheit wurde tatkräftig aufgegriffen, bis heute!
Und nun waren im August wieder viele Gemeindeglieder aus Hildesheim in Gundorf. So rein äußerlich kann man die Gemeinden kaum vergleichen. Die prächtigen Anlagen auf dem Moritzberg und das bescheidene Gemäuer im Gundorfer Kirchweg. Allerdings wurde Gundorf bereits 973 als Kirchgemeinde amtlich bestätigt. Schwestern und Brüder in beiden Gemeinden wollten diese Brücke der Partnerschaft erhalten und ausbauen. Deshalb dieser erneute Besuch in unseren Gefilden. Schon lange währende Bekanntschaften und Freundschaften wurden bekräftigt und bestätigt, und natürlich kamen die Aufgaben der Kirche in unserer Zeit auf die Tagesordnung. Ja, diese Aufgaben wurden zum Schwergewicht der Gespräche bei diesem Besuch. Die Entwicklungen in der Welt und in unserem Land prägen einige Sorgenfalten bei den Einzelnen. „Ihr werdet sein wie Gott ..." hatte die Schlange Adam und Eva beim Verlassen des Paradieses versprochen, wenn sie sich von Gott lossagen. Diese Zusage wird scheinbar von vielen Zeitgenossen und auch von Politikern aufgegriffen. Die Möglichkeiten des Erdenmenschen scheinen ins unermessliche zu wachsen, doch die Lösungen für die Probleme bleiben immer weiter zurück. Kann man dazu schweigen? Von den ranghohen Hirten der Kirche hört man lei-der sehr wenig. Doch beim Treffen unserer Partnergemeinden kamen diese Fragen nicht von der Tagesordnung. Sicher werden einige Gundorfer es bedauern, dass sie diese Gespräche verpasst haben, doch es geht ja weiter!
Ein großes „Dankeschön" an unsere lieben Gäste, die an den „Gundorfern" festhalten. Doch auch denen, die für das Gelingen bei uns sorgten, sei gedankt! Vielleicht sollten wir in unseren Gemeinden wieder neu darüber nachdenken, was uns in einer solchen Partnerschaft geschenkt wird?!
Helmut Voß
Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass uns die Hildesheimer für unsere Gemeindearbeit in Gundorf einen Betrag in Höhe von 1.015,- € überwiesen haben. Ein ganz herzliches „Vergelt‘s Gott“ unseren Schwestern und Brüdern in Hildesheim!